Chronisches Schmerzsyndrom des Beckens, abakterielle Prostatitis

Chronische Schmerzen des Beckens, die Abakterielle Prostatitis

Chronisches Schmerzsyndrom des Beckens, abakterielle Prostatitis

Die abakterielle Prostatitis bzw. die chronische Schmerzen des Beckens ist die häufigste Form der Prostatitis.

Die abakterielle Prostatitis, auch das chronische Schmerzsyndrom des Beckens, engl. chronic pelvic pain syndrome (CPPS).
Chronisches Schmerzsyndrom, abakterielle Prostatitis; die alten, falschen Begriffe „Prostatodynie, chronische Prostatalgie, oder Prostatopathie wie auch die anderen Synonyma für dieses Krankheitsbild sollte man nicht mehr benutzen.

Das CPPS ist charakterisiert durch ein über 3 Monate bestehendes Beckenschmerzsyndrom.

Die Beschwerden vom abakteriellen Prostatitis gleichen denen bei chronischer Prostatitis, ohne dass sich am Ort der Infektion Keime nachweisen lassen: chronische Schmerzen im Beckenbereich, häufiges Wasserlassen und vermehrter Harndrang.

Ursache für abakterielle Prostatitis

Die abakterielle Prostatitis, chronische Schmerzen im Becken, die Erkrankung trifft meistens die  Männer von 25-40 Jahren.
Die Ursache für abakterielle Prostatitis ist unklar. Es lassen sich keine organischen Ursachen der Beschwerden und keine Entzündungszeichen feststellen.
Möglicherweise ist die Konzentration von Erreger, wie Bakterien, Viren oder Pilze so niedrig, dass man sie nicht nachweisen kann.

Häufigste Formen von abakteriellen Prostatitis, chronischen Schmerzsyndrom des Beckens:

  •  Kategorie A: entzündliches CPPS: chronisches pelvines Schmerzsyndrom mit Hinweis auf Prostataentzündung (Leukospermie, entzündliches Prostataexprimat) aber negativen Kulturen.
  • Kategorie B:  nicht-entzündliches CPPS: chronisches pelvines Schmerzsyndrom ohne Hinweis auf Prostataentzündung (keine Leukospermie, kein entzündliches Prostataexprimat) und negativen Kulturen.

Bei Prostataschmerzen kann es sich um Schmerzen handeln, die von der Leiste in die Geschlechtsorgane ausstrahlen. Dies können brennende, ziehende, bohrende oder stechende Schmerzen sein.

Sitzkissen zur Entlastung bei chronischen Schmerzen des Beckens

Sitzkissen reduziert den Druck, verbessert die Blutzirkulation, lindert Schmerzen des unteren Rückenbereichs, Reduktion des Beckendrucks.
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Abakterielle Prostatitis, Chronische Schmerzen des Beckens, Symptome in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit:

  • Druckgefühl im Damm
  • ziehende Beschwerden in den Leisten, die bis in die Hoden ausstrahlen können,
  • vermehrter Harndrang,
  • gelegentlich erschwertes, verlangsamtes Wasserlassen,
  • Brennen in der distalen Harnröhre (weiter von Harnblase entfernt),
  • Druckgefühl oder Brennen hinter dem Schambein,
  • Spannungsgefühl im Kreuzbeinbereich, Nachträufeln.

Chronische Schmerzen des Beckens bestehen nicht ununterbrochen; es gibt auch Perioden, in denen Sie beschwerdefrei sind.
Die chronische Schmerzen treten vor allem auf bei u.a. Kälte, Anspannung, Nervosität, Alkoholgenuss, stark gewürztem Essen und langem Sitzen.
Bei Prostataschmerzen ist die Prostata nicht entzündet, sondern geschwollen. Männer unter 40 Jahren leiden häufiger daran als ältere oder jüngere Männer, aber die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten.
Chronische Schmerzen des Beckens CPPS ist zwar durchaus unangenehm, ist aber aus medizinischer Sicht absolut keine schwere Krankheit und stellt auch überhaupt keine Gefahr dar.
Man kann oft sehr gut mit den Beschwerden leben, wenn man zusammen mit dem Urologen herausgefunden hat, in welchen Situationen die Beschwerden entstehen können.

Diagnostik von Chronischem Beckenschmerz Syndrom

Für die Diagnosestellung müssen alternative Diagnosen wie anatomische Anomalitäten, Neoplasien oder neurologische Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Mit dem Nachweis von Leukozyten in der 4-Gläser-Probe wird zwischen dem entzündlichen CPPS (Typ III a) und dem nicht-entzündlichen CPPS (Typ III b) unterschieden.

Chronische Schmerzen, abakterielle Prostatitis, Behandlung

Wie behandeln die Urologen die chronische Schmerzen des Beckens, die abakterielle Prostatitis?
Da die Ursache für CPPS nicht abschließend geklärt ist, besteht keine effektive Monotherapie und somit stützt sich das personalisierte Therapiekonzept auf mehrere Wege.
Es besteht keine generelle Therapieempfehlung.

Chronisches Schmerzsyndrom, abakterielle Schmerzyndrom kann auf unterschiedlichen Weisen behandelt werden:

  • Symptomatische (meist medikamentöse) Therapie durch den Urologen.
  • Psychosomatische Grundversorgung durch den Hausarzt oder den Urologen.
  • Fachpsychotherapie (durch Fachärzte für psychotherapeutische Medizin, Ärzte mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie oder psychologische Psychotherapeuten).

Schmerzmittel können die schlimmsten Schmerzen lindern, jedoch nicht als Langzeitmedikamente eingenommen werden. Bestimmte Phytopharmaka werden zur besseren Durchblutung oder als krampflösende Mittel eingesetzt.

Die Therapie des chronisches Schmerzsyndroms ist oft schwierig,

Zuerst wird ein Therapieversuch gemacht, mit einer Antibiotikum Behandlung über 4–6 Wochen (z. B. 6 Wochen Fluorochinolon-Antibiotikum wie Ciprofloxacin 500 mg 1–0–1 oder Levofloxacin 500 mg 1–0–0.).
Trotz des fehlenden Nachweises für eine bakterielle Infektion zeigten randomisierte Studien hohe Ansprechraten im frühem Krankheitsstadium.
Bewährt haben sich auch entzündungshemmende Medikamente (Antiphlogistika).

Wen keine Besserung folgt, der nächste Therapieversuch wird mit Alpha-Blocker mit z.B. Tamsulosin oder Alfuzosin gemacht, zur Verbesserung des Urinflusses und Anticholinergika, um den unangenehmen Harndrang in den Griff zu bekommen.. Weitere Therapieansätze sind 5α-Reduktasehemmer wie Finasterid oder Dutasterid, Pentosanpolysulfat und Phytotherapeutika (Quercetin, Pollenextrakt). Bei fehlender Besserung wird Schmerztherapie notwendig.

Als invasive Therapie ist die Transurethrale Mikrowellentherapie eine Option (Ansprechraten von ungefähr 50–75 %).

In einer Studie konnte kürzlich gezeigt werden, dass mit dem Pollenextrakt Cernilton bei 70% der Patienten eine Besserung eintrat.

Pollstimol gegen abakterielle Prostatitis

Pollstimol ist laut Herstellerangabe (Strathmann GmbH & Co.KG ) das einzige zugelassene Mittel, das bei abakterieller Prostatitis eine Wirksamkeit gezeigt hat.
Dosierung 2 Kapseln 2-3 mal täglich zu der Mahlzeit.
Wirksubstanz: Gräserpollen-Extraktgemisch (Roggen, Timothy Gras, Mais).
Ist nicht rezeptflichtig.

Prosturol® gegen abakterielle Prostatitis

Mit den neuen Prosturol® Zäpfchen gibt es jetzt eine neue Therapieoption.
Das Medikament wirkt direkt am Ort, wo die Symptome entstehen.
Die Pflanzenkombination  kann zu einer Besserung der Beschwerden beitragen.
Prosturol ist ein rezeptfreies Medikament.

Die unterstützende Begleittherapie mit Prosturol®  wird zur Linderung und Beruhigung lokaler Beschwerden im Anorektalkanal (Canalis analis) angewandt.
Die Wirkung basiert auf einer Kombination verschiedener Inhaltsstoffe:

  • Hyaluronsäure
  • Kürbiskernölextrakt (Cucurbita pepo)
  • Indischer Wassernabel (Centella asiatica)
  • Weihrauch (Boswelia)
  • Strohblume (Helichrysum italicum)
  • Australischer Teebaum (Melaleuca alternifolia)
  • Vitamin E (Tocopherolacetat)

Das Zäpfchen sollte vorzugsweise vor dem Schlafengehen angewandt werden. Zu Anfang wird eine 30-tägige Anwendung empfohlen, bei Bedarf ist auch eine Daueranwendung möglich.

Abakterielle Prostatitis: Sägepalmenextrakte zeigen keine Wirksamkeit.

Bei stärkeren irritativen Beschwerden (bei Wasserlassen) können spasmolytisch wirksame Substanzen wie Anticholinergika (Trospiumchlorid, Propiverin, Oxybutynin) helfen.

Eine Wärmetherapie kann auch die Schmerzen verbessern, zum Beispiel warme Sitzbäder.

Ist die Ursache häufige Autofahrten oder eine sitzende Tätigkeit, kann  Bewegung helfen.

Sind die Probleme tieferen seelischen Ursprungs wie Angst und Depression, hilft Psychotherapie. Konflikte können im Rahmen einer tiefenpsychologisch orientierten Therapie dem Bewusstsein zugänglich gemacht und dann vom Patienten aktiv verändert werden.
Gleichzeitig können Übungen zur Wahrnehmung von körperlichen Anspannungszuständen in diesem Bereich vorgenommen werden.

Verhaltenstherapeutische Übungsprogramme zur Verbesserung des Selbstwertgefühls, der Kommunikationsfähigkeit sowie von Angstbewältigung können hilfreiche Ergänzungen der Therapie sein.

Zur Entspannung der Beckenbodenmuskulatur werden auch physikalische und physiotherapeutische Methoden eingesetzt:

  • Wärmeapplikation
  •  transurethrale Mikrowellentherapie (TUMT)
  • wiederholte Prostatamassagen
  • Biofeedbacktherapie (unbewusste Körperfunktionen „bewusst“ zu machen)
  • Trigger-Point-Release-Behandlungen (eine Art vom Massage)
  • Akupunktur

Bei Überbelastung oder Stress können Entspannungsübungen wie autogenes Training hilfreich sein.

Bei der chronischen abakteriellen Prostatitis können auch Phytotherapeutika helfen, zum Beispiel Roggenpollenextrakt oder Sabalextrakt zur Besserung der Symptome führen, zudem Präparate aus Baldrianwurzel mit Hopfenzapfen.
Weitere sinnvolle Naturheilverfahren sind tägliche Entspannungsübungen, beispielsweise autogenes Training.
Aus der Thermotherapie bieten sich warme bis heiße Sitzbäder (39-40°C) einmal/Tag, warme T-Wickel (39-40°C) dreimal/Woche) und Saunabäder (einmal/Woche) an.
Regelmäßiges Gehen an frischer Luft fördert die Durchblutung im Beckenbereich.
Reiten und Radfahren und auch kalte Getränke, Alkohol und stark gewürzte Speisen sollten gemieden werden.
Quelle: Deutsche Arzteblatt  www.aerzteblatt.de,  www.urologielehrbuch.de

Schlagwörter: abakterielle prostatitis, chronische schmerzen des beckens

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